Wenn Rot-Weiss Essen an diesem Sonntag in der Dritten Liga beim SSV Ulm 1846 gastiert (13.30 Uhr, Donaustadion), dann wird auch ein Ruhrgebietsnachbar die Ohren spitzen: Die Fanszenen von Rot-Weiß Oberhausen und dem SSV 1846 pflegen seit vielen Jahren eine Fanfreundschaft.
Seit Ende der 1990er-Jahre sind Anhänger beider Klubs miteinander befreundet, das Bündnis: ein ganz aktives. Zuletzt besuchten RWO-Fans ihre schwäbischen Getreuen beim Auswärtsspiel in Duisburg am 25. August dieses Jahres. Zwei Oberhausen-Banner hingen im Ulmer Gästeblock. Einen Tag später prangte eine SSV-1846-Flagge am Zaun der Revierkraft-Tribüne, als Rot-Weiß in der Regionalliga West gegen den FC Gütersloh spielte.
Vor wenigen paar Jahren fand bereits ein Testspiel zwischen Ulm und RWO in Oberhausen statt – mit anschließender Fanparty. Der SSV 1846 absolvierte damals ein Trainingslager am Niederrhein. Und als die Ulmer im Sommer 2018 den Bundesligisten Eintracht Frankfurt aus der ersten Runde des DFB-Pokals warfen, feierten die Oberhausener Fans den Coup daheim mit lauten „SSV Ulm“-Gesängen.
Die Freundschaft sorgte allerdings auch schon für unschöne Schlagzeilen. Beim Oberhausener Regionalliga-Gastspiel in Lippstadt im Februar 2014 kam es zu stundenlangen Ausschreitungen. Daran waren beteiligt: Anhänger aus der Ulmer Szene, die extra mit zwei Kleinbussen zu diesem Spiel angereist waren. Diese Redaktion berichtete.
Und hier wird es brisant: Seit etlichen Jahren besteht eine Rivalität zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen – das dürfte jeder Fußballfan im Ruhrgebiet wissen. In den gemeinsamen Regionalliga-Jahren gab es einige hitzige Derbys zwischen den beiden Vereinen, deren Stadien nur 8,5 Kilometer Luftlinie trennen.
Zuletzt traf Rot-Weiss Essen im Juni auf den Namensvetter aus der Nachbarstadt. Der Drittligist besiegte den Gast im Finale des Niederrheinpokals mit 2:0 (0:0). Simon Engelmann und Oguzhan Kefkir trafen. Der eine spielte mal für Oberhausen, der andere steht aktuell bei RWO unter Vertrag.